Ich würde gern mal eure Tips und Tricks abfragen, wie ihr Fische an Frostfutter gewöhnt.
Fisch an Frostfutter gewöhnen
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Bei Planktonfängern ist es relativ leicht über Lebendfutter auf Frost- oder Trockenfutter umzustellen.
Bei Substratpickern kann es schwieriger werden und es braucht einen langen Atem.
Gruß
Hajo
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Hallo Chris,
mein Rezept dafür ist relativ einfach: ich lasse mir vom Verkäufer zeigen, dass der Fisch bereits Frostfutter nimmt und umgehe das Problem so. Gerade beim Chelmon ist es sehr aufwändig mit Mißerfolgsquote, ihn von der Futterverweigerung zum Fressen zu bringen. Wenn es kein Quarantänebecken gibt, wo er seine Ruhe hat und sich beim Fressen Zeit lassen kann ist es noch schwieriger, weil im Schaubecken selbst meist eine Meute von Fischen viel weniger Bedenken hat und ihn schnell zur Seite schubst, um das Futter nieder zu machen.
Bei Leierfischen ist es auch schwierig, teils ernähren sie sich einfach aus dem Becken und teils muss man sie ans Frostfutter bringen, damit sie nicht verhungern. Wie hajo bereits sagte ist es immer sinnvoll mit Lebendfutter in der passenden Größe anzufangen und dieses zuerst zu füttern und wenn das angenommen wird, entsprechendes gutes Frostfutter zusammen mit Lebendfutter anzubieten und beobachten, ob der Fisch es irgendwann nimmt.
Ich würde mir bei solchen Problemfischen auch überlegen, ob eine Zucht der Futtertiere möglich ist oder man Lebendfutter in ausreichender Menge und Zuverlässigkeit bekommen kann. Artemiafarm etwa bietet Lebendfutter der Artemia nur in der Zeit an, wo sie frisch gefangen werden. Wegen der anhaltend kalten Witterung ist es deshalb noch nicht verfügbar, wahrscheinlich erst gegen Ende Juni/Anfang Juli.
Habe übrigens ein Anschlußproblem im Augenblick: mein Chelmon ist seit zwei Jahren bei mir und nimmt problemlos Frostfutter, wächst auch gut, aber mit der schlechten Qualität von Frostfutter im Augenblick hatte ich überlegt, ob es nicht besser ist, auf Qualität für menschlichen Genuss umzusteigen und dieses anzubieten. Also ein Mix aus TK-Kost ohne Würzung (Garnelen, Muschel, Tintenfisch) in den Mixer gegeben und dann den Fischen angeboten. Viele Fische waren erst mal verwirrt wegen des ungewohnten Futters, haben aber trotzdem einiges gefressen davon. Nur der Chelmon hatte deutliche Probleme, diese kleinen Brocken als Futter zu akzeptieren, obwohl die Qualität deutlich besser sein dürfte als das übliche Frostfutter. Offenbar war die Form ihm nicht nach Futter vorgekommen. Er blieb erst mal hungrig und wartete hoffnungsvoll, bis "echtes" Futter serviert wurde. Habe ich dann auch gemacht. Nächster Versuch wird sein, ihm die Futtersorten separat zu servieren, am besten sogar als feine kleine Streifen, damit es mehr nach den Würmern aussieht, die er so gerne nimmt.
Langer Atem, Beharrlichkeit und einen Plan B bei Fehlschlägen sind leider notwendig. Ich würde vor allem über ein Quarantänebecken nachdenken, wo der Fisch seine Ruhe hat um das Futter zu untersuchen.
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Naja, es geht um einen Zoramia leptacanthus. Er hatte bereits problemlos FroFu gefressen. Bis auf ein Missgeschick im Ablaufschacht, seitdem ich ihn dort gerettet hab, frisst er kein FroFu mehr. Das ging soweit, dass er bereits sehr abgemagert war. Mittlerweile halte ich ihn mit lebende weiße MüLas, Glanzwürmer und Tubifex über Wasser und er steht sichtlich besser im Futter. Diese nimmt er sogar von der Pinzette, aber wenn FroFu dran ist, wird das wieder ausgespuckt. 😪
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Hallo Chris,
das hört sich doch sehr positiv an! Solange ein Fisch frisst ist alles andere sekundär, auch wenn der Aufwand natürlich nicht ganz ohne ist.
Da ich gerade mühselig meinen Krempel geputzt habe und weiss, was für Mengen an Futterresten in solchen Ecken stecken können, habe ich schon den Verdacht, dass es sich um ein regelrechtes Trauma beim Fisch handelt und er den Geruch und Geschmack von dem Futter mit seiner Situation im Schacht assoziiert. Wenn das zutrifft könnte es bereits deutlich helfen, den Schacht und Technikbecken und eventuelle Gammelecken von altem Futter zu säubern, so dass der Geruch davon aus dem System verschwindet und der Fisch erst mal Abstand bekommt von der Erinnerung. Deine Wasserwerte werden es Dir zusätzlich danken. (^-^)
Zusätzlich würde ich über andere Sorten von Frostfutter nachdenken, von Plankton angefangen zu anderen Sorten von Krill, Artemia, Mysis, selbst gefriergetrocknete Mysis oder Plankton mit Salzlake konserviert wie etwa von FM und ähnliches wäre einen Versuch wert.
Ansonsten denke ich, dass nur Zeit das Trauma heilt und optimalerweise die Entfernung des Geruchs von Gammelecken wie dem Ablaufschacht.
Bei mir hat sich die Vorflutkammer des Vliesers der Dreambox als regelrechte Futter-Müllhalde erwiesen, dort haben sich Unmengen von Futter angesammelt und wurden dann beim Runter- und Hochfahren der RFP in rauhen Mengen ins Becken gespült in der Art Drecksturm. Die Fische waren verwirrt und nicht ganz angetan von der Situation. Der Chelmon hatte einen Stückchen davon aufgesaugt, ist zu mir zur Scheibe geschwommen und hat es mir vor die Füße gespuckt und mich angeschaut. Der wusste sehr gut zuzuordnen, wer der Schuldige war und ich habe mich auch aufrichtig entschuldigt und Besserung gelobt. Mein Rücken hat gejubelt bei der Fronarbeit. Bei ihm war das Trauma zum Glück nicht so heftig, dass er kein Frostfutter nimmt.
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Reagiert er auch nicht bei der Fütterung der anderen Fische (Thema Futterneid) oder ist er solo?
Bei Neuzugängen (Futterverweigerung) sorgte bei mir ein Abudefduf im Quarantäne Becken für die richtige Animation.
Die Fressmaschine hat fast in jedem Neuzugang den Futterneid geweckt.
Gruß
Hajo
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Er reagiert schon, steht vorne an der Scheibe und wartet auf sein Futter an der Pinzette. Das fressen der anderen interessiert ihn überhaupt nicht
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Macht irgendeiner der anderen Fische ihm das Futter vielleicht streitig oder versucht, sich mit reinzudrängen oder ist er allein vor der Pinzette?
Mein Fuchsgesicht ist der einzige, der meine Finger bearbeitet, wenn ich sein Lieblingsflockenfutter anbiete. Allerdings kommen die Chromis jetzt auch deutlich näher und versuchen, etwas davon direkt an der Quelle zu erhaschen. Der Rest der Meute wartet auf das Futter, das von der Strömung zu ihnen getrieben kommt. Vielleicht wird er wieder gieriger, wenn er seine Alleinstellung bei der Pinzette verliert.
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Natürlich wollen die anderen auch Lebendfutter, darum kämpft er aber regelrecht. Aber von der Pinzette ist es wirklich gut zu steuern, wer es bekommt.
Ich mische mein FroFu und portioniere selber. Einzelne FroFuSorten nimmt er auch nicht. Gefriergetrocknetes Futter nimmt er auch nicht, selbst wenn es Tubifex sind. Extra gekauft, nimmt er von der Pinzette und spuckt es aus. Das Futter anreichern mit MinS, Vitaminen oder Knoblauch (wegen Geruch) interessiert ihm auch nicht.
Nur Lebendfutter behält er drin und spuckt es nicht aus.
Lebende Rote MüLa, Artemia, Artemia nauplien interessieren ihn auch nicht.
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Mein lieber Scholli, der ist aber echt wählerisch! Hast Du es schon mal mit Zooplankton etwa von Aquacopa probiert? Einiges davon solltest Du auch nachzüchten können für Notfälle.
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